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Elektroauto versus Benziner: Was ist dran an den Gerüchten um brennende Akkus?
18.09.2023

Elektroauto versus Benziner: Was ist dran an den Gerüchten um brennende Akkus?

Eine von dem Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das Jahr 2017 genannte Zahl lautet 40.000: So viele Fahrzeuge sind in diesem Jahr insgesamt in Brand geraten. Davon gelten 15.000 Fälle als Brände im engeren Sinne, die restlichen 25.000 seien durch Kurzschluss verursachten Schmorschäden zuzurechnen. Führt man sich nun vor Augen, dass man damals in Deutschland noch weit weg war von dem heutigen Boom der E-Autos, könnten einen diese Zahlen nachdenklich stimmen. Denn dass „ganz gewöhnliche“ Benziner und Diesel immer schon brandgefährdet waren, ist Vielen nicht bewusst. Zu groß ist das Stereotyp des E-Autos mit bren­nendem Akku, und in zahlreichen WhatsApp-Gruppen von Dieselfans wird es weitergetragen und schamlos ausgeschlachtet.

Im Folgenden soll deshalb ein ungetrübter Blick auf die Fakten gerichtet werden, die hinter der Mär vom brennenden Elektroauto stehen.

Gleiche Brandgefahr bei Elektroautos und Verbrennern

Verschiedene Studien und Prüfstellen haben bereits wiederholt bestätigt, dass es sich bei der Erzählung vom brennenden Elektroauto um ein Gerücht handelt. So belegen mehrere Studien, dass die Intensität eines Brandes unabhängig von der Art des Antriebs ist. Vielmehr hängt sie von den Materialien, die in dem Auto verbaut sind, ab. Dass die sogenannte Brandlast bei heutigen Autos im Vergleich zu denen vor dreißig Jahren etwa 2- bis 3-mal höher ist, liegt einzig und allein an dem heute deutlich höheren Anteil von darin verbauten Kunststoffverkleidungen.

Einen Beleg zur Brandgefahr ganz generell liefert die Dekra, die Elektroautos eine hohe Zuverlässigkeit bezüglich der Abschaltung ihrer Hochvoltsysteme bei Unfällen bescheinigt. Selbst bei erheblicher Deformation der Traktionsbatterien komme es zu keinem Brand.

Und was Tiefgaragenbrände im Besonderen angehe, seien die heute gängigen Elektroautos selbst während des Aufladens nicht weniger sicher als andere dort abgestellte Autos. Betrachtet man das Parken in Tiefgaragen an sich, stellt auch das keine Gefahr dar, denn die in modernen E-Fahrzeugen verbauten Batterien gasen nicht aus.

Nichts deutet also darauf hin, dass von einem Elektrofahrzeug eine höhere Brand­gefahr ausgehen könnte als von einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Anderes Brennverhalten

Natürlich kann es doch einmal vorkommen, dass auch ein Elektroauto brennt. Dazu ist zu sagen, dass aber nicht jeder Brand eines Fahrzeugs unbedingt auf die Batte­rie übergreifen muss. Erst eine lange anhaltende Hitzeeinwirkung auf die Batterie oder eine erhebliche Beschädigung des Batteriekörpers macht bei Lithium-Ionen-Akkus eine chemische Reaktion wahrscheinlich.

Hat ein Brand einmal auf die Batterie übergegriffen, ist er allerdings auch nicht mehr mit den üblichen Löschmitteln beherrschbar. Das liegt daran, dass der Akku nicht direkt zugänglich ist, weshalb er möglicherweise weiterbrennt. In einem sol­chen Fall braucht es beachtliche Wassermengen, mit denen die Batterie gekühlt und ablaufende chemische Prozesse unterbrochen werden können.

Doch auch hierzu liegt eine Stellungnahme aus zuverlässiger Quelle vor: So wurde erst im Februar dieses Jahres vonseiten des Deutschen Feuerwehrverbandes erklärt, dass die Möglichkeiten der Feuerwehr, in Brand befindliche Fahrzeuge zu löschen, sich auch auf Elektroautos erstreckt. Zwar könne die Brandbekämpfung bei E-Fahrzeugen im Einzelfall etwas schwieriger ausfallen als bei Verbrennern, doch gebe es keinen grundsätzlichen Unterschied im Vergleich zu einem gasbe­triebenen Fahrzeug, stellt der Leitende Branddirektor und Vorsitzende des Fach­ausschusses „Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz“ der deutschen Feuer­wehren Peter Bachmeier klar.

Auch gibt es aus brandschutztechnischer Perspektive keinen Grund, eine Garage für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb zu sperren. Das Einzige, was diesbezüglich noch nicht abschließend geklärt sei, sei der Abtransport ausgebrannter E-Fahr­zeuge, denn nachdem das Fahrzeug abgelöscht wurde, bestehe die Gefahr einer „Rückzündung“. Doch liegen auch für dieses Problem bereits Lösungen vor. Bald werden sie ein fester Bestandteil des „Werkzeugkastens“ eines jeden Abschlepp­unternehmens sein.


Quelle: t3n.de, Frank Feil, 03.08.2023
Bild: Hermann Kollinger auf Pixabay